Ab nach Brüssel (Belgien), um Europa erfahrbar zu machen

Ein Highlight im Fach Politik vor den Sommerferien

Zum Abschluss der Unterrichtsreihe zum Thema Europa fuhr der Diff.-Kurs Politik/Wirtschaft der Jahrgangsstufe 8 in der letzten Schulwoche nach Brüssel, um Europa für die SchülerInnen noch anschaulicher begreifbar zu machen.

Ziel war, dass sie sowohl das Europa-Parlament als auch einen leibhaftigen Europa-Abgeordneten treffen konnten, jenseits der üblichen medialen Präsenz dieser Institutionen und Akteure.

So fügte es sich gut, dass kurzfristig ein Gesprächstermin mit dem EU-Abgeordneten Sven Giegold möglich wurde. Dieser gab vor Ort in einem kleinen Sitzungssaal kein vorgestanztes Eingangsstatement ab, sondern nahm aus dem Unterricht das Thema „Flüchtlingsproblematik“ auf, um die SchülerInnen konkret nach ihrer Einschätzung zu einer Lösungsperspektive zu fragen und am Ende ernsthaft einzugestehen, dass auch er keine richtige Lösung hierfür kenne, sondern dass ihm diese Herausforderung selbst Sorgen bereite.

Danach hatten die SchülerInnen in der „kurzen Stunde“ Zeit, ihre vorbereiteten Fragen an den Abgeordneten zu richten, die vom Spaß am Beruf, seiner Familie bis hin zu Einkommen und Alltag eines Abgeordneten reichten. Herr Giegold blieb den SchülerInnen keine Antwort schuldig und gab ihnen einen konkreten Einblick in praktische Europapolitik sowie auch die politischen Erfolge, die er aus seiner Sicht schon erzielen konnte.

Der uns durch das Parlament führende Mitarbeiter, Herr Fries, lotste uns abschließend noch in den Plenarsaal. Zwar konnte dort keine aktuelle Sitzung der EU-Abgeordneten verfolgt werden, aber die parallelen Besuchergruppen aus ganz Europa machten deutlich, dass wir hier in Europa angekommen waren. Dabei fielen nicht nur die Größe des Saales, sondern auch die vielen Sprecherkabinen ins Auge, hinter denen die SimultanübersetzerInnen in Windeseile die Reden der Abgeordneten übersetzen. Diese europäische Herausforderung war den SchülerInnen bislang in dieser Form nicht vertraut, spiegelt aber konkret die kulturelle Vielfalt Europas wider.

Die vielen Nationalfahnen am Ausgang forderten noch zu einigen Selfies heraus.

Nicht nur diese Erfahrungen, sondern auch die hohen Sicherheitskontrollen am Eingang zum Parlament werden den Schülerinnen sicherlich nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Mit einem Fußmarsch in Richtung City hatten sie noch die Möglichkeit, einen Eindruck von der Stadt Brüssel zu bekommen. Nach Verlassen des Europaviertels führte dieser an diversen Sehenswürdigkeiten vorbei. Vor der Rückfahrt nach Wuppertal konnten sie sich somit in zwei Gruppen noch eineinhalb Stunden mit kulturellen und kulinarischen Angeboten vertraut machen.

Pünktlich zum verabredeten Zeitpunkt trafen sich die SchülerInnen am Bus, um dann noch eine abschließende, nicht geplante Überraschung zu erleben: Verkehrschaos! Dieses wurde aber nicht durch die Rushhour verursacht, sondern durch die hohen Sicherheitsvorkehrungen, die bedeuteten, dass an jedem Hotel, jeder Einrichtung zwei bis drei Sicherheitskräfte von Polizei und Militär platziert waren. Warum? Am nächsten Tag sollte die Zusammenkunft der NATO in Brüssel stattfinden, zu der eine Fülle hochrangiger Politiker, darunter auch der amerikanische Präsident, erwartet wurden.