Auf den Spuren eines römischen Legionärs

Am Mittwoch, den 4.7.2018, waren wir mit unserem Lateinkurs EF in Neuss, das 16 v. Chr. als Römerlager an der Grenze zu Germanien – dem sogenannten niedergermanischen Limes – gegründet wurde und das Römische Reich nach Osten hin absichern sollte. Mina und Dia berichteten uns über die verschiedenen Bauphasen und die parallel dazu entstandene Zivilsiedlung, in der man Kontakt mit den Legionären (Handel, Versorgung, Familienbildung) pflegte.

Nach einer entspannten Bahnfahrt besuchten wir also zunächst den zivilen Teil, das sogenannte „Romaneum“ in der Neusser Innenstadt, wo uns Aschwak und Antonie die Ausgrabungen im Kellergeschoss erläuterten. Hier sahen wir Reste einer Herberge (mansio) – wie einen Schmelzofen und Teile eines Brunnens, in denen man Spuren der damaligen Siedler fand (Kämme, einen Schädel …).

Darauf folgte dann der anstrengende Teil der Exkursion: Wir marschierten bei sommerlicher Hitze – wie die römischen Legionäre – zum ehemaligen Lager (4km), von dem aber bloß Spurenelemente zu sehen sind, denn das eigentliche Lager ist nur noch ein Bodendenkmal (d.h. alles liegt unter der Erde!). Jedoch hat man einige wenige Fundstücke am Wegesrand aufgestellt. So erklärten uns Yousef und Beyza eine Jupitersäule und die Grabsteine des Pancuius und Oclatius.

Nach so viel Bildung und römischer Geschichte schleppten wir uns noch über den historischen Rundweg bis zur römischen Erftbrücke und dann ans Rheinufer. Und endlich konnten wir uns bei einem kleinen Imbiss erholen. An den Wellen des fluvius Rhenus ergriff doch manchen von uns das Fernweh – so könnte es auch den Römern ergangen sein, wenn sie im ungemütlichen Norden an die römische Heimat dachten.

Etwas unhistorisch nahmen wir den Bus zurück in die Neusser Innenstadt, stärkten uns noch einmal mit einer cena macdonaldi und verließen dann das ehemalige novaesium in Richtung Wuppertal.