Infoabend für Eltern der Viertklässler am 19.11.24 um 19 Uhr
Besuch aus Hongkong
Von Gwen Kollewijn (9b), Max Glaesmann (9c), Malte Wickenkamp (9c) und Paul Floßbach (EF)
Anlässlich des Besuches der 28 Schülerinnen und Schüler sowie zweier Lehrerinnen und eines Lehrers vom St. Stephen‘s College aus Hongkong möchten wir hier von unseren Erfahrungen berichten.
Nachdem eine Gruppe aus der Oberstufe Hongkong im Januar besucht hatte, stand nun im Februar der Gegenbesuch an. Weil aufgrund der großen Besucherzahl viele Gastfamilien gesucht wurden, waren hier in Wuppertal auch Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen involviert. Entsprechend gab es bei der Ankunft unserer Gäste einen großen Empfang mit einem Büfett sowie Gummibärchen in Stofftaschen mit unserem Schullogo als Willkommenspräsent.
Der thematische Schwerpunkt dieses Austausches war „World War 2- Never Again“, weil ja beide Schulen direkt vom letzten Weltkrieg betroffen waren – das St. Stephen’s College zuerst als Ort eines Massakers japanischer Soldaten in einem damals auf dem Campus gelegenen Militärkrankenhaus und anschließend als Gefangenenlager, unsere Schule bei der Bombardierung Barmens.
Dementsprechend haben wir uns auf unseren von Frau Werner-Tomschi organisierten Exkursionen vorwiegend mit der NS- und Nachkriegszeit beschäftigt. Die Menschen in Hongkong waren vor allem Opfer der japanischen Besatzung, in Deutschland litt ein großer Anteil der Zivilbevölkerung unter der Bombardierung durch die Alliierten und unter drakonischen Maßnahmen im Widerstand gegen das Regime.
Die Besuche der Gemarker Kirche, Ort der Barmer Erklärung im Konflikt zwischen Faschismus und einem Teil der evangelischen Kirche, in Wuppertal sowie des EL-DE-Hauses, einem ehemaligen GESTAPO-Hauptquartier, in Köln und des Hauses der Geschichte in Bonn haben uns neue Eindrücke und Informationen verschafft, welche sowohl unser Wissen als auch das unserer Buddies bereicherten und zum Nachdenken anregten. Ebenso wie die Geschichte Deutschlands zeigt ja auch die aktuelle politische Situation in Hongkong, dass Demokratie und Freiheit leider nicht selbstverständlich sind.
Am letzten Tag des Besuches haben wir dann mit unseren Buddies Kleingruppen gebildet, einzelne Themen noch einmal aufgearbeitet und mithilfe von Postern und Beamer in der Aula vor unseren Eltern, den Lehrern und unserer Schulleiterin Frau Genschel in kurzen Vorträgen präsentiert. Abgerundet wurde dieser Abschluss durch ein reichhaltiges Büfett, welches wie schon bei der Ankunft unserer Gäste unsere unermüdlichen Eltern zusammengestellt hatten.
Zwischendurch begleiteten unsere Buddies uns in unserem Unterrichtsalltag, was allerdings unserer Meinung nach nur sinnvoll war, wenn die Stunden auf Englisch gehalten wurden, weil sie dem deutschsprachigen Unterricht nicht folgen konnten.
Der Karneval war ein besonders spannendes und interessantes Erlebnis für die Austauschschüler. Besonders begeistert waren sie von den festlich dekorierten Mottowagen, den vielen Süßigkeiten und den vielen bunt verkleideten Leuten. Auch das Zusammenkommen mit anderen deutschen Jugendlichen konnten sie sehr genießen.
Genauso wie sie einen guten Eindruck in den Gastfamilien hinterließen, entwickelten sich zwischen den Austauschpartnern Freundschaften fürs Leben.
Einzigartig war auch das Kennenlernen der beiden so unterschiedlichen Kulturen. Allein der normale Alltag ist in Hongkong ganz anders. Insbesondere die Essgewohnheiten der beiden Kulturen sind füreinander etwas vollkommen Fremdes. Auch wenn sie ihr heimisches Essen vermissten, waren sie zufrieden mit unserem Essen.
In Wuppertal waren die Austauschschüler sehr begeistert von der Wuppertaler Schwebebahn, die wirklich einen der Höhepunkte der Besichtigungen ausmachte. Von ferner gelegenen Attraktionen wie dem Kölner Dom, dem Rhein, wie auch von Zügen und Autos, wurden viele Fotos gemacht.
In Hongkong dominiert ein besonderes Sprichwort: „Die Kamera isst zuerst“. Damit ist gemeint, dass die Menschen von allem und überall zuerst Fotos machen, auch vor dem Essen. Und mit diesen Fotos nehmen sie hoffentlich positive Erinnerungen und Eindrücke mit nach Hongkong zurück.