Mein Hongkong Aufenthalt

Kurze geschichtliche Einführung:

Nach dem 1. Opiumkrieg, der aufgrund eines strengen Opiumverbotes entstand, trat China Hongkong zwangsweise an die Briten ab. 1997 ging die britische Kronkolonie Hongkong aber wieder an China zurück, genießt aber noch 50 Jahre lang den Status einer Sonderverwaltungszone und zeigt eine ungebrochene Dynamik.

Mein Aufenthalt:

Der Hongkong-Aufenthalt war für mich ein ganz besonderes Ereignis. Zum ersten Mal war ich mehr als eine Woche entfernt von meinem Zuhause und meiner Familie.
Anfangs fiel mir diese Situation etwas schwer, aber ich habe festgestellt, dass Selbstständigkeit und damit verbundene eigenständige Handlungen einfacher sind als gedacht. Auch die Gruppenerfahrung war für mich besonders wichtig. Da ich viele mitreisende Schüler bisher noch nicht kannte, habe ich festgestellt, dass ein gegenseitiges „Aufeinander-Zugehen“ von besonderer Bedeutung und Notwendigkeit ist.

Nun zum Reiseziel:

Hongkong war für mich überwältigend. Die vielen Hochhäuser und das mit unseren deutschen Verhältnissen nicht vergleichbare Miteinander der dort lebenden Menschen fand ich sehr interessant. Hiermit meine ich nicht nur den Tai-Chi-Kurs, den ich besuchen durfte, sondern auch die besondere Gelassenheit der Menschen im Umgang miteinander. Die bei uns extrem festzustellende Hektik im Alltag habe ich mit Sicherheit nicht vermisst.

Auch die intensive Beschäftigung mit historischen und außergewöhnlichen Gebäuden fand ich spannend. Bei einem vorbereiteten Rundgang konnten wir uns die wenigen noch existierenden Gebäude anschauen und etwas über die koloniale Historie erfahren. Mitschüler hatten sich diesbezüglich vorbereitet und berichteten über interessante Details.

Mein Buddy
Mein Buddy

Besonders hervorheben möchte ich den Schulbesuch an dem gut hundert Jahre alten St. Stephens College, der in das Gesamtprogramm eingeplant war. Die mir zugeteilte Schülerin war freundlich, herzlich und bemüht, mir in vielen Dingen zu helfen. Aufgefallen ist mir natürlich, dass die Schüler eine Schuluniform tragen und der Unterricht sehr diszipliniert abläuft.

Natürlich kam auch das gemeinsame Miteinander nicht zu kurz. An einem Abend haben wir mit den Internatsschülern auf dem Schulgelände gegrillt und uns über viele sachliche Dinge – auch über kritische Themen wie die Einflussnahme auf die Meinungsfreiheit in Hongkong – ausgetauscht.
Aber zusammenfassend ist festzustellen, dass wir viel Spaß hatten, denn es konnte auch viel gelacht werden.

Ein weiteres wichtiges Erlebnis war der Einblick in eine andere Kulturlandschaft. Hiermit meine ich die Besuche in den taoistischen und buddhistischen Tempeln, mit den besonderen Unterschieden zum Christentum.
Auch die Marktbesuche zählen hier zu den besonderen Ereignissen. Die o.g. Ruhe und Gelassenheit wurden hier nicht praktiziert. Es wurde extrem verhandelt und zwischen dem Angebotspreis und dem Verkaufspreis lagen häufig Welten.

Da ich die einheimische Küche – Reis und Nudeln statt der von Deutschland gewöhnten Kartoffel – sehr zurückhaltend genossen habe, konnte ich einen Entschluss fassen. Ich möchte zukünftig offener für neue Essensgewohnheiten sein, damit ich während meines nächsten Hongkong-Aufenthalts, den ich fest plane, besser mit der einheimischen Küche zurechtkomme.

Christin Fliege (EF)
Johannes-Rau-Gymnasium
Wuppertal