Tag der offenen Tür 09.11.24 von 12-15 Uhr | Infoabend für Eltern der Viertklässler am 19.11.24 um 19 Uhr
UNESCO-Projekttag 2016
30 Jahre nach Tschernobyl steht der Projekttag unter dem Motto “Sieh hin! Globale Herausforderungen – Menschenrechte – Demokratie – Toleranz. Misch dich ein!”
Und das haben wir in vielen Projekten getan!
- Auf unserem Schulhof haben Schülerinnen und Schüler ein Original-Flüchtlingszelt aufgebaut und ausgerüstet. Eine Woche wird es dort stehen und bezeugen, wie in diesen Zelten gelebt wird. Max. 10 Erwachsene und deren Kinder werden dort in zwei Innenkammern untergebracht. Im Ausrüstungssatz befinden sich Schalen, 2 Töpfe, Tassen, Besteck, Palmmatten, dünne Decken, 5 Einheiten Babynahrung, 2 Wasserkanister aus Plastik und zwei Moskitonetze….Gut schlafen geht anders, das war schnell festgestellt. Andererseits: Wer auf der Flucht einen Platz in diesen Zelten ergatterte, hatte es erst einmal geschafft. Im Zelt wurden die Gespräche schnell anschaulich und klarer auf den humanitären Kern der Flüchtlingshilfe, auf den menschenrechtlichen Hintergrund, gerichtet.
26.April 1986. In Tschernobyl zerstören zwei Explosionen den Kern und Gebäudeteile von Reaktor 4 im ukrainischen Kernkraftwerk. 160.000 Kilogramm hochradioaktives Material befinden sich im Reaktor. Die freigesetzte Strahlungskraft: 200 mal so stark wie die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki zusammen. Der Wind weht die radioaktive Wolke über die Ukraine, Weißrussland, Russland und Teile Westeuropas. Hunderttausende müssen umgesiedelt werden, fast 9 Millionen Menschen leben plötzlich in kontaminierten Gebieten. Viele tausend Menschen starben und sterben an den Folgen (http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/IPPNW_Report_T30_F5_Folgen_web.pdf). Pilze und Wildschweine aus einigen Teilen Bayerns sind heute noch verstrahlt und werden noch viele Jahrzehnte ungenießbar sein. Dieser Super-Gau (größte anzunehmende Unfall) verdeutlichte schlagartig die Grenzen überschreitende Opfergemeinschaft der Betroffenen. Ebenso wurden die globalen Dimensionen des Handelns klar. Die Internationalen Projekttage der UNESCO-Projekt-Schulen am jeweiligen Jahrestag der Tschernobylkatastrophe gedenken dieser Katastrophe und zeigen in den Schulprojekten und der Bildungsarbeit der UNESCO-Projektschulen auf, dass „think global-act local“ (denke global, handle lokal) eine mit Leben und Engagement gefüllte Maxime pädagogischen Handelns ist, die junge Menschen an verantwortliches, nachhaltiges, demokratisches, friedvolles und interkulturell kompetentes Lernen heranführt.
- 10 Menschen, 14 Sprachen? Ja. SPRACHE & SCHRIFT dokumentierte ausgehend von den Sprachkompetenzen der Teilnehmenden einen furiosen Überblick über die Sprachvielfalt: Unterschiede zwischen japanischen, chinesischen und koreanischen Schriftzeichen? „Guten Morgen“ auf Wollof? Uigurisch? Usbekisch? …. Alles kein Problem!
- KINDERRECHTE. Wir waren „Straßenkinder für einen Tag“ (Terre des Hommes) und haben Schuhe geputzt. „Geht mir aus den Augen“, zischte uns ein Geschäftsmann an…, – danke, wir haben etwas über Kinderrechte verstanden: Sie sind nicht selbstverständlich. Sie gelten nicht für alle…
- …aber wir arbeiten daran. Zum Beispiel im Projekt MODEL UNITED NATIONS: Wir haben uns in der Vorbesprechung auf das Thema „Die Problematik der instabilen Lage in Libyen und ihre Auswirkungen auf Flüchtlinge in diesem Land“ geeinigt. Heute haben wir unsere Recherchen zusammengetragen und aus Problembeschreibungen sowie Lösungsideen eine englischsprachige Resolution für den Sicherheitsrat der Vereinen Nationen entworfen. Die einzelnen Vorschläge wurden in einer formellen Debatte nach UN-Vorbild erörtert und jeweils durch Abstimmung angenommen oder abgelehnt.
- Für das Projekt REPARIEREN STATT WEGWERFEN war der Projekttag ein voller Erfolg. Eine stattliche Anzahl von Musikinstrumenten konnte vor ihrem Schicksal, auf dem Sperrmüll zu landen, bewahrt werden und ist wieder voll einsatzbereit. Ein Drumset wurde so hergerichtet, dass es wieder bespielbar ist, zahlreiche akustische Gitarren sind neu besaitet, ein chromatisches Xylophon wartet auf den ersten Einsatz, eine Conga steht wieder auf eigenen Beinen und vier Gitarrenverstärker sind nun bereit, ein Publikum zu beschallen.
- „Ein Zeichen sind wir, deutungslos,// Schmerzlos sind wir und haben fast // Die Sprache in der Fremde verloren….“ So beginnt Hölderlins Gedicht über Mnemosyne (Gedächtnis), eine Gestalt und ein Fluss der griechischen Mythologie. Am Projekttag besuchte eine Gruppe eine DEMENZ-WOHNGEMEINSCHAFT. Sie kochte, spielte und sprach mit den Bewohnern und erfuhr, dass Vergessen uns bedroht, dass das Wort verloren geht und wir uns einander auch. Ein Projektteilnehmer berichtete aufgeregt, jemand habe einen Hund mit dem Namen seines Kindes angesprochen…., – nicht witzig, nein, eine Tragödie.
- UPCYCLING! Aus Stoffresten wurden Taschen, neue Beete entstanden; Akkuschrauber und Hammer, Sägen in konzertanter Feinabstimmung!
- Und wir besuchten unsere Kooperationspartner im Altenheim, in der Falknerei Bergisch-Land, auf dem Hof zur Hellen, wir lernten vor Ort im Zoo, in Museen, an der Wupper, im Geburtshaus. Aber wir wurden auch besucht: Amnesty International, die Polizei….
- Vor 15 Jahren, am 16.05.2001 wurde die Hip Hop Declaration of Peace der UNESCO übergeben. Grund genug, sich einmal konkret darin zu versuchen…
Es gibt so viel zu erzählen! Eine Auswahl von Bildern sagt vielleicht noch mehr (Klick auf ein Bild für zur Großdarstellung):
Wir danken unseren Projektpartnern und Unterstützern:
Einzelpersonen:
Helmut Penschinski – attac Wuppertal
Nadja Hildebrand, Helmut Leopold – Bergische Gartenarche e.V.
Björn Schmiedeberg – Selbstverteidigung für Frauen