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„Das geht auch mich etwas an!“ – Ein Bericht zum Kurzfilmprojektdreh „NS-Euthanasie im Rheinland“
Der Kurzfilmdreh zum Thema „NS-Euthanasie im Rheinland“ ist nun erfolgreich abgeschlossen. Gedreht wurde unter anderem am Originalschauplatz in Waldniel (Schwalmtal) bei der dortigen Gedenkstätte für die Opfer des nationalsozialistischen „Euthanasie-Programms“. Die Mitwirkung der am Projekt beteiligten Schülerinnen und Schüler erfolgte vorwiegend durch Gespräche und Diskussionen mit Angehörigen sowie Herrn Kinast, der die Geschichte der als Therapiestätte getarnten „Kinderfachabteilung“ Waldniel erforschte und niederschrieb; kombiniert wurden diese Dialoge mit kleinen historischen Inszenierungen.
Im Kurzfilm erfährt eine Gruppe Jugendlicher von dem Ziel der Nationalsozialisten, kranke und behinderte Kinder heimlich zu töten, um das deutsche Volk zu „bereinigen“. In Form einer Zeitreise begeben sich die Jugendlichen im Kurzfilm auf die Suche nach Fragen wie: Was war das für eine Regierung, die das in Auftrag gegeben hat? Was haben die Angehörigen dazu gesagt? Warum hat keiner die Regierung aufgehalten und den Kindern geholfen?
Ein Zeitreisender führt die Jugendlichen nach Waldniel, wo behinderte und kranke Kinder im Auftrag des NS-Regimes getötet wurden. Hier finden die Zeitreisenden Antworten auf ihre Fragen und erfahren, wie wichtig dieses Thema auch in der heutigen Zeit ist, da sie Parallelen zu gegenwärtigen sozialen und ethischen Themen erkennen. „Es ist total wichtig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Behinderte werden auch heute noch oftmals ausgegrenzt, das ist nicht richtig“, findet Kira aus der 8c.
Die Zusammenarbeit mit dem Drehteam des LVR hat den Schülerinnen und Schülern großen Spaß gemacht. „Ich habe mir vorher keine Vorstellungen machen können, weil ich keine Erfahrungen hatte. Wir haben beim Dreh viel gelacht. Es hat zwar lange gedauert, sich aber nicht so wie Arbeit angefühlt“, sagt Mahmud aus der 8c. Daniel, ebenfalls aus der 8c, berichtet: „Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert, und die Gedenkstätte und die Umgebung waren ungewöhnlich, aber es war schön.“
Große Unterstützung fand das Filmprojekt in der Mitwirkung und Hilfe vieler Kolleginnen und Kollegen des GGJR, z.B. in der Übernahme von Komparsenrollen, der Begleitung der Schülerinnen und Schüler an den außerschulischen Drehorten, der Vorbereitung musikalischer Beiträge oder der Bereitstellung von Requisiten.
Im nächsten Jahr wird der Kurzfilm (mit Begleitheft) für den Einsatz im Unterricht vom LVR herausgegeben.