Schülerin der Jahrgangsstufe 9 erhält begehrtes START-Stipendium

In einem kurzen Interview erklärte Melissa Bahceci zunächst, womit genau sie ausgezeichnet wurde:

Es handelt sich um ein Stipendium der START-Stiftung, einer Unternehmung der gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Frankfurt. Dieses Stipendium wird bundesweit, außer in Bayern und BW, sowie in Österreich an ausgewählte Schüler und Schülerinnen vergeben. Kriterien für die Vergabe sind ein Migrationshintergrund, finanziell eher schwächere Verhältnisse, ein insgesamt gutes Notenbild (mit einem Schnitt von etwa 2,5) und ein eigenes besonderes Engagement.

Im Weiteren erklärte sie, wie sie zu dieser Auszeichnung gekommen ist:

Sie wurde auf einer Zeugniskonferenz zusammen mit zwei weiteren Schülern aus ihrer Klasse vorgeschlagen, ebenso wie Mitschüler aus anderen. In drei Stufen wurde sie daraufhin als Einzige der Schule in diesem Jahrgang ausgewählt. Nun ist sie eine von insgesamt 56 Stipendiaten aus NRW im Alter von 14 bis 18 Jahren– und damit die Jüngste.

Wichtig sind selbstverständlich auch die Vorteile, die die Stipendiaten von ihrer Auszeichnung haben:

Das sind einmal die Bildungsseminare (zwei Pflicht- sowie mehrere Wahlseminare an Wochenenden von freitags bis sonntags, zunächst nur innerhalb von NRW), dann ein Bildungsgeld von 100 Euro im Monat, das nur für Bildungszwecke ausgegeben werden darf, und nicht zuletzt sowohl ein eigener Laptop als auch ein ebensolcher Drucker, die zudem für die Seminare benötigt werden.

Wer nun neugierig geworden ist, sollte lesen, was Melissa selbst von ihren ersten Erfahrungen berichtet:

Stipendium-2013 Stipendium-2013 klWas bringt mir START?

Als ich meine erste Einladung von START nach Düsseldorf zu meiner Aufnahmefeier bekam, das muss ich zugeben, war ich etwas nervös.

Wochenlang habe ich mich gefragt, ob ich den anderen Stipendiaten gefalle, ob die mich vielleicht doch ausschließen oder ob sie mich ignorieren würden – ohne Grund, wie sich dann schon am Wuppertaler Hauptbahnhof herausstellte.

Dort hatten sich schon einige (ebenfalls schick gekleidete) Wuppertaler und Remscheider Stipendiaten getroffen. Ich befürchte, dass denen aufgefallen sein musste, dass ich schüchtern bin. Dennoch kamen ein mir bis dahin noch fremder Junge und ein mir ebenfalls fremdes Mädchen auf mich zu und nahmen mich mit einer herzlichen Umarmung in ihren kleinen Kreis auf.

Doch dabei blieb es nicht.

Kaum in Düsseldorf angekommen weitete sich der kleine Kreis und nahm 56 engagierte Schüler verschiedener Kulturen aus ganz NRW auf.

Innerhalb weniger Stunden kannte man sich dann auch schon, und jeder hatte seinen individuellen Platz gefunden und wurde somit unentbehrlich.

Ich bekam sogar teilweise eine Sonderbehandlung, da ich die jüngste Stipendiatin aus Nordrhein-Westfalen bin.

Das nächste Treffen fand am folgenden Wochenende in Neuss statt: ein Bildungsseminar über Rhetorik und Präsentation. Da wurden wir – trotz lautem Protest – in vier Gruppen je 14 Schüler eingeteilt.

Bei beiden Treffen ist mir besonders aufgefallen, dass sich keine kleineren Gruppen bildeten, so wie man es eigentlich in der Schule gewohnt ist. Daraus folgt auch, dass es keinen Konkurrenzkampf gab, sondern dass alle hier etwas lernen können.

Auf dem Seminar fand ich es sehr beeindruckend, wie viel effektiver es war, ein bestimmtes Thema intensiver und durchgehender über mehrere Tage zu besprechen, als stündlich in der Schule die Gedanken umzuschalten.

Im Allgemeinen hilft mir START also nicht nur über die Seminare und die materielle Förderung, sondern hat mir auch geholfen, neue Kontakte zu knüpfen und meinen Charakter zu stärken.“